Karina

Der Strand lag nur fünf Gehminuten von unserem Blockhaus entfernt. Es war wirklich wunderschön dort. Nur wenige Menschen lagen in der Sonne und man konnte endlos lange Spaziergänge machen. Das durfte ich jetzt nur nicht laut sagen, denn unsere Kinder waren ziemliche Spaziergeh-Muffel. Zuerst breiteten wir also das große Strandtuch aus und gingen eine Runde schwimmen. Das Wasser war zwar kalt, aber sehr angenehm. Die Kinder hatten einen riesigen Spaß mit ihrem neuen Wasserball und tobten am Strand und im Wasser herum. Ich legte mich erst einmal gemütlich in die warme Sonne. Das würde bestimmt ein ganz toller Familienurlaub werden.

Unser Ferienhaus war ein süßes Blockhaus mit zwei Stockwerken. Unten im Schlafzimmer würden mein Mann und ich schlafen. Im zweiten Stock vom Blockhaus gab es noch zwei Zimmer, in denen wir die Kinder unterbringen konnten. Die waren übrigens begeistert und tobten so wild durch das Blockhaus, dass ich schon fast Angst hatte, das Holz würde das nicht mitmachen. Ich entdeckte, dass das Blockhaus sogar über einen kleinen Garten verfügte, in dem ein Grill stand. Ich informierte meinen Mann sofort über meine Entdeckung und er war begeistert, weil er ein großer Fan vom Grillen war. Auch das Bad vom Blockhaus war schön und groß. Ich verabscheute nämlich kleine Bäder, in denen man sich kaum um die eigene Achse drehen konnte. Während mein Mann und ich noch fasziniert das ganze Blockhaus erkundeten, wollten die Kinder natürlich schon an das Meer gehen. „Jetzt wartet doch noch eine halbe Stunde, dann gehen wir zusammen. Das Meer läuft euch schon nicht weg“, sagte ich etwas genervt. Dass man nicht einmal in Ruhe das süße Blockhaus genießen durfte und das im Urlaub. Mit viel Mühe geduldete sich die Kinderschar. Nachdem wir unsere kleine Besichtigung beendet hatten, packten wir die Schwimmtasche. Die Kinder hatten leuchtende Augen.

Ich war schockiert, wie viel Burger drei Kinder verdrücken konnten. Nach dem Essen lag der ganze Tisch voller Burger-Papiere. Das reichte aber anscheinend noch nicht, denn die drei bettelten mich mit großen Augen an, ob sie nicht noch ein Eis haben könnten. Weil ja Urlaub war und die Fahrt sicher noch einige Stunden dauern würde, erlaubte ich es. Johlend rannten die drei los, um sich ihr Burger King Eis zu holen. Mein Mann bestand darauf, dass das Eis aufgegessen wurde, bevor die Fahrt weiter ging. „Sonst kleckert ihr mir das ganze Auto voll“, sagte er panisch. Brav löffelten die Kinder ihr großes Eis leer. Dann ging es weiter. Weil sie sich so vollgefressen hatten, wurden sie sehr schnell müde und schliefen ein. Dann gab es wenigstens für den Rest der Fahrt Ruhe und Frieden. Tatsächlich schliefen die drei tief und fest, bis wir an unserem diesjährigen Feriendomizil angekommen waren.

Vor zwei Wochen fuhr ich mit meiner ganzen Familie in den Urlaub an die Nordsee. Die Fahrt war wirklich eine Plage. Immerhin mussten wir uns mit fünf Personen und dem ganzen Gepäck in das Auto quetschen. Die drei Kinder saßen wie die Hühner auf der Stange auf der Rückbank. Mein Mann fuhr und ich hielt die Stellung auf dem Beifahrersitz. Zuerst waren die Kinder auch ganz brav. Emily las einen Roman und Ben und Simon spielten irgendwelche Gameboy-Spiele. Doch nach einer Stunde Fahrt wurde es den dreien wohl irgendwie zu langweilig und das Gequengel begann. Es gibt wirklich nichts Schlimmeres als quengelnde Kinder in einem warmen, überfüllten Auto. Also fuhren wir kurzerhand zur nächsten Autobahnraststätte und gingen mit den Kindern zu Burger King. Sie hatten sofort wieder blendende Laune, denn sie liebten Burger und Pommes. Zu Hause gingen wir natürlich selten zu derartigen Fastfoodketten. Gesund war das Essen dort schließlich nicht.